Letztens wurde in einem Artikel erwähnt, dass ein Gros der männlichen Population ausschließlich Bücher von männlichen Autoren lese. Ich fand diesen Ansatz erstaunlich, hatte ich mir doch über ein genderähnliches Rezeptionsverhalten bislang noch keinerlei Gedanke gemacht. Das wollte geprüft werden. Ich startete eine Umfrage in meinem männlichen Bekanntenkreis. Die umfassteRead More →

Es gibt so Menschen, die mögen keine anderen Menschen. Und so ein Misanthrop ist auch Herr von Rappelkopf. Der Wüterich mit dem sprechenden Namen ist eine der zentralen Figuren in Ferdinand Raimunds 1828 uraufgeführtem Zauberspiel ALPENKÖNIG UND MENSCHENFEIND.  Zum damaligen Zeitpunkt stand bereits nicht mehr alleinig der Zaubercharakter  im Zentrum,Read More →

Leise Musik und das ferne Pulsieren eines Herzens bilden den Auftakt zu Anne Simons Inszenierung von Ferdinand Schmalz‘ DOSENFLEISCH – eine Koproduktion mit dem Théâtre National du Luxembourg (Ausstattung: Isabel Graf). Der österreichische Autor, der eigentlich Matthias Schweiger heißt und seit seinem preisgekrönten Erstling AM BEISPIEL DER BUTTER als „Nachwuchsstar“Read More →

Schillers moralische Irrfahrt und jede Menge Testosteron Die Räuber am Schauspielhaus Salzburg DIE RÄUBER führte seinen Verfasser, der mit seinem ersten Drama plötzliche Berühmtheit erlangte, für 14 Tage in den Arrest. Für die Uraufführung am 13. Januar 1782 in Mannheim entfernte sich Friedrich Schiller unerlaubt aus Stuttgart. Herzog Carl EugenRead More →

Kafka mit einem Hauch von Steampunk „Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt.“ – Es ist einer dieser Sätze aus Kafkas umfangreichster Erzählung, die Kulturgeschichte schrieben. DIE VERWANDLUNG entstand im November und Dezember 1912 und gelangt nunRead More →

Bissig amüsante Szenen einer Ehe – PAARUNGEN am Schauspielhaus Salzburg. Mit Eric Assous‘ PAARUNGEN inszenierte Robert Pienz eine französische Komödie, die französischer kaum hätte ausfallen können. Es ist ein bisschen wie zum Hauptabendprogramm auf ARTE zu zappen, nur dass man statt auf der heimischen Couch in einem Theater-Saal Platz nimmt.Read More →

Fromm, gottesfürchtig, ganz alltäglich und dann? – HIOB am Schauspielhaus Salzburg. Gott hat bisweilen eine eigentümliche Art und Weise, seine Liebe kundzutun. Es scheint beinahe so, als würde er die, die er am meisten liebt, auch am härtesten prüfen. Hiob kann ein Lied davon singen. Es ist die Geschichte desRead More →

Lumpazivagabundus geht um. Mit einer Nestroy Inszenierung feiert Regisseur Klaus Gmeiner seinen Abschied von 30 Jahren Salzburger Straßentheater. Kurz bevor wir den Lehener Park erreichen, bemerken wir ein auffällig großes Menschenaufkommen. Da wir keine Ahnung haben, wo genau sich unser Ziel eigentlich befindet, schließen wir uns den emsig in eineRead More →

Frauenlist, Feenklamauk und zwei Freier im Onesie. Stellen Sie sich vor, Sie erhalten einen Liebesbrief. Das ist erfreulich. Stellen Sie sich außerdem vor, eine gute FreundIn bekäme genau den gleichen Brief, identisch bis in den letzten Vokal. Das ist ärgerlich und der Stoff zu William Shakespeares Komödie „Die lustigen WeiberRead More →

Die fidelen Antihelden oder eine liebenswerte Chaos-Truppe, die „Chomeographien“ einstudiert und pflichtbewusst „Pirouetten“ setzt. Die Probebühne am Rainberg als hervorragende Kulisse für die ehemals blühende nordenglische Industriestadt Sheffield: Das Einzige, was dort heute noch wächst, ist die Arbeitslosigkeit. In dieser aussichtslosen, tristen Stimmung schmieden der aggressive Problembürger Dave, der täglichRead More →