Das kleine LIcht bin ich (c) Bernd Gurlt

Das kleine Licht bin ich – BimBam Festival

Alles BimBam: Futter für die Fantasie mit „Das kleine Licht bin ich“ am Toihaus Salzburg

„Das kleine Licht bin ich“ bildet den Auftakt zur 9. Ausgabe des internationalen Klein(st)kinder Festivals am Toihaus Theater in Salzburg.

Vier Jahre, das sind 48 Monate – und genau genommen sind es auch 24 Monate ohne BimBam Festival. Das internationale Theaterfestival für Klein(st)kinder findet nämlich eigentlich alle zwei Jahre am Toihaus Theater in Salzburg statt und musste 2021 pandemiebedingt pausieren. Umso größer die Freude, dass mit 25. Februar 2023 das berühmte Glöckchen wieder zum BimBam Festival läuten darf.  Auch wenn die kleinen Besucher*innen von 2019 inzwischen Schulkinder sind – für Nachwuchs ist gesorgt und die ersten Vorstellungen bereits ausverkauft.

In der Garderobe hängen die dunklen Wintermäntel der erwachsenen Besucher oben, während sich auf praktischer Zwergenhöhe die bunten Kinderjacken tummeln. Es ist ein farbenfrohes Spektakel, das Eins-zu-eins die fröhliche Stimmung zur Premiere von „Das kleine Licht bin ich“ widerspiegelt. Die nonverbale Performance des Lichtspiel-Tanztheater aus Deutschland bildet den Auftakt zur 9. Ausgabe des BimBam Festivals und legt zugleich die Messlatte mit ihrer poetischen Lichtsprache für die anderen internationalen Produktionen hoch. Mit unglaublicher Leichtigkeit erzählen eine Tänzerin, ein Punkt und ein Musiker eine fantastische Geschichte, die so offen ist, wie das Publikum Besucher*innen fasst.

Ein Universum

„Mama, was macht die Frau?“, „bravo!“, „ist das ein Hund?“ – das junge Publikum nimmt sich kein Blatt vor den Mund und ist trotzdem von der ersten Minute voll bei der Sache. Gut, abgesehen vielleicht von dem einen oder anderen Getrampel kleiner Füße durch die Zuschauerreihen. Laura Heinecke (Tanz), Heide Schollähn (Bühne, Live-Projektion) und Nicolas Schulze (Live-Musik) lassen sich davon nicht beirren. Die drei bilden die performative Trias zu „Das Licht bin ich“ und begeben sich zwischen Licht und Schatten auf Abenteuerreise. Die Bildsprache ist mit Tanz, Musik und Live-Performance assoziativ und ersetzt das gesprochene Wort, könnte aber dennoch kaum redseliger sein. Tatsächlich entfaltet sie eine ganz eigene Dynamik, die mit einfachen Mitteln ganze Bilderwelten in die Köpfe katapultiert.

Habe Mut, dich deiner eigenen Fantasie zu bedienen

Sehr gelungen dabei der Gleichklang und die Harmonie der Produktion. Laura Heinecke tollt spielerisch mit dem Licht-Ball über die Bühne, der wahlweise auch ein roter Fleck oder ein Fisch werden kann und sich dann sogar noch in ein Gewässer verwandelt. Die beiden ergänzen sich hervorragend. Heide Schollähn steht hinter der Lichtanimation und lässt den Ball mit einer unglaublichen Leichtigkeit hüpfen, gleiten oder frech kokettieren. Das Erstaunliche daran: die fidele Kreisform entspringt einem Overhead-Projektor. Ja, genau, in Zeiten von künstlicher Intelligenz und immer neuen iPhone Varianten feiert ausgerechnet der antiquierte Tageslichtprojektor sein Revival mit Schollähn als Meisterin hinter den Folien. Wie wunderbar!

Mit einem weiteren Vorurteil wird von Lichtspiel-Tanztheater ebenfalls aufgeräumt: von wegen Männer können nicht Multitasking. Nicolas Schulze hat die Mehrfachaufgabenkompetenz erfunden. Na gut, zumindest hinter den Instrumenten kann das verifiziert werden. Während der Pianist in die Tasten greift, hüpft nebenbei ein Schlägel über das Xylophon und das Wasser sprudelt zu den ersten Wegen durch das Meer, während der Bogen über das Streichinstrument turnt. Einmal mehr ist alles in elegante Leichtigkeit gehüllt.

So kreativ und facettenreich macht BimBam Spaß. Wie schön, dass das Festival noch bis 19. März läuft – übrigens mit Spielorten in Salzburg Stadt und Land, Oberösterreich und Bayern.

 

Fotonachweis: Bernd Gurlt

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2 Kommentare

  1. Bitte Anfangs- und Enddatum des Festivals korrigieren: startet(e) im Februar – endet im März.

    1. Author

      Vielen Dank für den schnellen Hinweis lieber Johann, das habe ich inzwischen auch schon bemerkt und ist jetzt korrigiert.

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