Die Götter müssen verrückt sein. Freude, Liebe, Hass, Intrigen und Vetternwirtschaft – alles Eigenschaften des Menschen? Mitnichten. Die Götter sind den Sterblichen bisweilen ähnlicher, als ihnen lieb sein kann und in einen Streit zwischen Zeus und Poseidon möchte man keinesfalls geraten. „Ich bin dann mal eben Krieg führen“, dachte sichRead More →

Bei der Hinfahrt beinahe 3x an Suizid-Mücken verschluckt, zurück in einen ewig langen Umzug mit lustig gekleideten und zum Großteil männlichen Beteiligten geraten, die in ihren jeweiligen Landestrachten durch die Stadt flanierten. (Ist Salzburg überhaupt groß genug, sie alle fassen zu können? Anscheinend). Dazwischen Anton Tschechows DER KIRSCHGARTEN. The grassRead More →

Wien zum Fin de Siècle. Anatol ist ein ichbezogener Melancholiker, der in der Gegenwart bereits an die Zukunft denkt und dem dadurch jeglicher Genuss des Moments verwehrt bleibt. Außerdem ist Anatol die titelgebende Figur in Arthur Schnitzlers Einakterreihe ANATOL, die depressiv und melancholisch das Wesen seines Protagonisten beleuchtet. „Während ichRead More →

Eine Notverstaatlichung. Sissi (Kaiserin Elisabeth) und Romy (Schneider) sind auch nach ihrem Tod noch auf das innigste miteinander verbunden. Doch das Leben in der Kaisergruft birgt so seine Tücken, deshalb leiden die beiden Damen auch an Darmträgheit, Hyperaktivität, sexueller Unlust und Magersucht, kurzum dem Sissi – Syndrom. Das frustriert undRead More →

Über Kampfbeziehungen, das Erfrieren und andere Ehegräuel Liegt es am Vornamen, dass ich Daniel Glattauer visuell persistent mit seinem gleichnamigen Kollegen Daniel Kehlmann verwechsle, auch wenn altersmäßig einige Jährchen zwischen den beiden Schreibern liegen? Am Stil vermutlich eher weniger. Bisher kannte ich von Glattauer ja nur das Büchlein mit demRead More →

Man darf dem Schauspielhaus gratulieren. Gratulieren dazu, den Mut aufgebracht zu haben, RECHNITZ in den Spielplan aufzunehmen. Gratulieren aber auch zu der gelungene Umsetzung des Vorhabens. Denn Elfriede Jelineks RECHNITZ ist alles andere als leicht verdaulich; auf einen stringenten und klar erkennbaren Handlungsverlauf, auf einen knallroten Faden, wartet das PublikumRead More →

Heimkehr? Aus einem Krieg, Held Trojas, Städteverwüster, ist noch keiner heimgekehrt – jedenfalls nicht als der, der er war. Willkommen in Ithaka. (Athene in „Odysseus, Verbrecher.“ – Christoph Ransmayr) Die Tage des griechischen Heldentums sind passé. Traurig steht es um den einst so ruhmreichen Helden Odysseus, den Christoph Ransmayr imRead More →

Am Ende sitzen Dr. Stockmann und seine Frau Kathrin auf der Bühne im Scheinwerferlicht. „Die Stärke des Mannes,“ verkündet er noch einmal aufbrausend, „ist seine Einsamkeit“. Würde das Stück rückwärts laufen, möchte an dieser Stelle fast so etwas wie Mitleid aufwallen. Aber das Stück läuft eben nicht rückwärts und dasRead More →