Als die Farben aus der Reihe tanzten – Schauspielhaus Salzburg

Farbexplosion am Schauspielhaus Salzburg

In der Sonderbar gehen mit „Als die Farben aus der Reihe tanzten“ vier Farben auf große Abenteuerreise. Das interdisziplinäre Theaterstück ist ein liebevoll inszeniertes Stück Poesie.

Wie viele Farben es genau gibt, ist nicht klar. Jeder Farbton entspricht einer bestimmten Wellenlänge des Lichts. Davon kann das menschliche Auge ungefähr 300 erfassen. Es wäre also alles super einfach, wenn da nicht auch noch die Helligkeit wäre. Die legt nämlich fest, wie viel Weiß eine Farbe enthält. Zu den 300 bekannten Farben kann sich demnach unterschiedlich viel Weiß gesellen und entsprechend viele Farbvariationen sind möglich. Wem jetzt der Kopf raucht, der sollte einfach in die Sonderbar des Schauspielhaus Salzburg gehen. Im interdisziplinären Theaterstück von Marena Weller stehen vier Vertreterinnen der visuellen Zunft auf der Bühne und sorgen für sehr viel Abwechslung.

Fröhlicher Farbreigen

Konkret tummeln sich in „Als die Farben aus der Reihe tanzten“ Dunkelblau, Dunkelgrün, Rot und Schwarz auf einer Leinwand aus Papier, die auf der Bühne der Sonderbar aufgestellt wurde. Düster, könnte man annehmen. Wenn sie aber zum Leben erwachen, dann ist das ein einziger Haufen kichernder, fröhlicher Farbkleckse und kreativer Formen, die da über die Bühne springen, turnen, toben, lachen und singen. Die vier Schauspielschülerinnen Hannah Schitter, Leah Geber, Annalena Hochgruber und Anna Katharina Malli lassen ein buntes Potpourri an visuellen Abenteuern vor großen Kinderaugen und schmunzelnden Erwachsenengesichtern entstehen, das eine erstaunliche Sogwirkung entwickelt.

Dabei beginnt alles so harmlos mit einer Flöte und Tönen, die den Sprung auf die Bühne einfach nicht schaffen wollen. Die Neo-Schauspielerinnen haben sichtlich Spaß an ihrem Tun. Falls in ihnen eigentlich ein Grinch, Scrooge oder sonstiger Kinderschreck wohnen sollte, dann verbergen sie das sehr talentiert. Mit wunderbarer Leichtigkeit erzählen Annalena Hochgruber, Leah Geber, Anna Katharina Malli und Hannah Schitter die Geschichte der Farben, die in die des Stiftes kulminiert.

Talentierter Nachwuchs

„Ein Strich und du sprichst, ein Kreis und du tanzt, ein Punkt und du singst“, tönt es aus vier gut trainierten Kehlen. Musikalisch begleitet sich das farbenfrohe Quintett selbst. Wer braucht schon eine Band, wenn das auch mit einem ganzen Sammelsurium an Flöten und Saiteninstrumenten in Eigenregie funktioniert (musikalische Leitung: Domenica Radlmaier). Das Ergebnis ist charmant, verzaubert und hat eine erstaunlich stringente Dramaturgie, die den kindlichen Humor aufgreift und liebevoll mit den Allerkleinsten kokettiert. So viel Talent auf einen Haufen und hoffentlich noch sehr viel öfter auf der Bühne zu sehen.

 

Fotonachweis: Schauspielhaus Salzburg

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