The Ocelots veröffentlichen ihr Debütalbum „Started To Wonder“
Das Tolle an Albumveröffentlichungen? Sie sind auch Corona unabhängig meistens möglich. Das melancholisch-schöne Debüt der Ocelots feiert mit STARTED TO WONDER im deutschsprachigen Raum Premiere. Fein.
Herrlich unaufgeregt und entspannt kommt es daher, das Debütalbum der Ocelots. Mit STARTED TO WONDER fangen die irischen Zwillingsbrüder Brandon und Ashley Watson den melancholisch schönen Sound der grünen Insel ein und treffen damit zielsicher ins entschleunigte Schwarze.
Indie Auszeit
Grell, laut und überdreht ist die Welt bereits von alleine. Die Ocelots machen sie mit STARTED TO WONDER aber ein kleines Stückchen bekömmlicher. Dafür setzen die Zwillingsbrüder auf ruhige Indie-Töne, in die sich selbst der größte Herzschmerz melodisch verpacken lässt. „Now you are so far away, you are forever lost at sea. But my message locked in a bottle, are you to find some day“. Die Elemente der irischen Heimat sind als musikalische und lyrische Einflüsse omnipräsent. Das bedeutet aber nicht, dass man sich nicht auch weit weg träumen könnte. Mit „The Switch“ steigern sich Brandon und Ashley Watson in fröhliche Ekstase. So fröhlich, wie man als melancholische Barden halt sein kann. Da macht selbst Trübsal Freude.
Lyrisch, märchenhaft, schön
Apropos Träumen… Das lässt sich auch in den Tag hinein. Mit „Dream The Day Away“ erinnern the Ocelots an die Klänge der Südstaaten. Genauso gedehnt wie die Instrumentierung präsentieren sich die Lyrics. „There’s a deer in every headlights, just waiting to be killed“ klingt es melodisch und zugleich auch textlich unglaublich schön. Lyrisch märchenhaft bereits der Titel von „Behind The Beautiful Forevers“. Tatsächlich ist hier eine große Portion Staunen verpackt. STARTED TO WONDER scheint perfekt gewählt. Dass die Zwillinge als Straßenmusiker bereits ganz Europa bereisten, verwundert keinesfalls, erklärt aber vieles. Der reduzierte authentische Klang vergangener Straßenkonzerte bildet auch die Basis von „To Call It Living“. Mit Mundharmonika läuft der Song zu folkloristischen Indie-Hochklängen auf und zeigt sich dennoch erstaunlich geerdet.
Brandon und Ashley Watson zeigen mit STARTED TO WONDER, dass sie ein eingespieltes Team sind. Nicht nur familiär bedingt, sondern weil sie vokal unglaublich stark harmonieren. Zweistimmig werden ihre Songs zu Ausflügen in eine andere, eine melancholisch-schöne Welt.
Fotonachweis: Caolán Barron Photography
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