ZWISCHEN APFEL UND BAUM: Pascale Staudenbauer & Yoko Yagihara

Zwischen Apfel und Baum – Toihaus Salzburg

„Zwischen Apfel und Baum“ am Toihaus Salzburg

Philosophie to go. – Am Toihaus Theater werden mit ZWISCHEN APFEL UND BAUM große Fragen spielerisch an die allerkleinsten Besucher gebracht.

Das Salzburger Toihaus hat zwei Paradedisziplinen. Experimentelles Theater für die Großen, experimentelles Theater für die Kleinen. Vermutlich versteht sich kein Haus in Salzburg so auf die Belange der Allerjüngsten wie das Theater in der Franz-Josef-Straße. Das liegt nicht nur daran, dass kaum ein anderes Haus Programm für die Altersgruppe +1 anbietet. Vielmehr sind es die Kleinkind gerecht aufbereiteten Themen und Inszenierungen, die selbst die erwachsenen Besucher noch in Bann schlagen. Aktuelles Beispiel, ZWISCHEN APFEL UND BAUM (Regie: Katharina Schrott).

Im Anfang war das Gedicht

Die Produktion basiert auf dem Gedicht einer zehnjährigen Schülerin. „Zwischen Apfel und Baum liegt das kleine Geheimnis der Welt.“ ZWISCHEN APFEL UND BAUM: Pascale Staudenbauer & Yoko YagiharaWas sich so philosophisch anlässt, hat Regisseurin und Choreografin Katharina Schrott mit jeder Menge Imagination gefüllt. Zwischen Apfel und Baum tummeln sich Pascale Staudenbauer (Tanz) und Yoko Yagihara (Musik, Komposition). Während die eine den Raum mit Tanz und Ausdruck erkundet, steuert die andere musikalische Untermalung bei und fungiert gleichzeitig als Gegenpart.

Ein Apfel und ein Baum bilden, nomen est omen, den Dreh- und Angelpunkt der fantasiereichen Inszenierung. Wobei das mit dem Baum so eine Sache ist. Der ist alles, aber kein Baum im eigentlichen Sinne (Bühnenbild: Maria Morschitzky, Licht & Technik: Alex Breitner, Robert Schmidjell). Eher eine wandgewordene Metapher, die Performerinnen und Publikum selbst mit Inhalt befüllen. Die einen setzen dafür auf originellen, haptischen Baumbewuchs, die anderen auf Imagination. Beides vereint sich zu Bildern im Kopf und bringt den Baum auf der Bühne zum Erblühen. ZWISCHEN APFEL UND BAUM: Pascale Staudenbauer & Yoko YagiharaDazwischen Wind und allerlei gegenseitigen Neckereien, die die Jüngsten erheitern.

Performative Kinderserie

Fast scheint es, als sei die Produktion Teil einer größeren Kinderproduktionsserie. Der rote Faden drängt sich förmlich auf. Widmet sich DER MOND TROPFT dem hellsten Himmelskörper am nächtlichen Firmament, DIE SCHNECKE IM UNVIVERSUM einem kleinen Kriechtier, das vom Weltall träumt, ist ZWISCHEN APFEL UND BAUM näher am Erdboden verortet. Gleichzeitig ist dieses wie jenes mit der Natur verbunden und nimmt einen Teil davon in den Fokus. Eine kindgerechte Serie also, die peu à peu die Welt erkundet und gleichzeitig die Aufmerksamkeit auf Kleinigkeiten legt. Statt einfach nur zu konsumieren, wird Liebe zum Detail vermittelt. Ein wunderbarer Ansatz, der hoffentlich fruchtet und irgendwann junge Erwachsene in die Welt entlässt, die ihre Blicke auf Dinge jenseits des eigenen Tellerrands richten, wahrnehmen und sich daran erfreuen.

 

Fotonachweis: Ela Grieshaber

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