Um Salzburg ranken sich bekanntlich einige Mythen und Legenden. Ein sehr beliebtes Motiv ist dabei der Untersberg, in dem ja nicht nur Feen und Zwerge hausen, sondern sogar ein Kaiser. Gut, ich persönlich verbinde mit dem Untersberg einen stundenlangen Aufstieg, unterbrochen von mehreren verzweifelten Ausrufen („Ich kann nicht mehr!!“), jeder Menge Traubenzucker, einen stundenlangen Abstieg und eine Woche Bewegungsunfähigkeit – besonders was das Treppensteigen anbelangt. Allerdings gebe ich zu, dass die Legende um Kaiser Karl den Großen hübscher ist. Eigentlich liegt der zwar in Aachen begraben, aber offenbar ist er Multitasking fähig und so residiert er gleichzeitig im Salzburger Untersberg. Gemeinsam mit seinen Edelleuten sitzt er dort angeblich um einen Marmortisch gruppiert (da hat sich wohl wer sehr an König Artus und seiner Tafelrunde orientiert). Ansonsten schläft er. Alle 100 Jahre wacht Kaiser Karl dann aber doch auf und schickt seine Knappen los, um die Raben zu zählen, die um den Untersberg kreisen. Sind es 24 Stück an der Zahl – weder mehr, noch weniger – dann wird er ein letztes Mal ausziehen, um die finale Schlacht zu schlagen. Sollten es allerdings weniger oder mehr als 24 Raben sein, dann schläft Kaiser Karl der Große weitere 100 Jahre. Ein sehr angenehmes „Leben“ wie mir scheint.
So weit, so gut. Irgendwie scheint mir der Mönchsberg hier eklatant benachteiligt zu sein, verfügt der zweite „Hausberg“ von Salzburg-Stadt doch über keine so glorreiche Geschichte (zumindest wäre mir diese nicht bekannt). Das soll sich ändern, weil dort oben nämlich ein Drache residiert. Jawohl, ein Drache thront tagtäglich über den Kopf der vorbeiflanierenden, -laufenden, -fahrenden Menschlein und niemand scheint ihn zu sehen. Dabei ist es doch so offensichtlich:
Wer beim nächsten Spaziergang ganz genau hinsieht, kann ihn vielleicht erspähen und macht ihn damit noch ein kleines bisschen glücklicher 😉
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