DER MOND TROPFT: P. Staudenbauer

Der Mond tropft – Toihaus

Einmal Mond und zurück.

Wenn DER MOND TROPFT, braucht kein Klempner zu kommen. Das junge Publikum erwartet am Toihaus stattdessen magische Momente und märchenhafte Bilder.

Schon gewusst? Die Milchstraße ist ein echtes Paradies für Erwachsene. Sie schmeckt nach Himbeeren und… Rum! Das Pendant für die Kleinen ist weiter unten angesiedelt. Genauer gesagt am Toihaus Theater in Salzburg. DER MOND TROPFT: Y. Yagihara & P. StaudenbauerDort begibt sich Pascale Staudenbauer gemeinsam mit Angelika Miklin, Yoko Yagihara und DER MOND TROPFT auf die Spuren eines ziemlich prominenten Himmelskörpers.

Mond Choreografie

Jede Reise benötigt einen Guide, sogar Abenteuerexpeditionen. Deshalb wird das Publikum im Toihaus auch von Yoko Yagihara im Foyer abgeholt. Mit im Gepäck, Mondschein. Das Stück von Cornelia Böhnisch und Katharina Schrott (Regie) hat sich konsequent dem hellsten Himmelskörper verschrieben. In kinderfreundlichen dreißig Minuten tastet es sich in allen Facetten an sein prominentes Sujet heran. Schnell ist klar, wenn die Milchstraße nach Himbeeren und Rum schmeckt, dann klingt der Mond wie klassische Musik. Leitmotivisch winden sich die Celloklänge von Angelika Miklin durch das Stück. Immer wieder von bewusst erzielten Dissonanzen unterbrochen, die Pascale Staudenbauer zum Innehalten bringen. Die Performerin tastet sich auf spielerische Weise mit harmonischen Bewegungen an das große Mysterium am Firmament heran. DER MOND TROPFT: Y. YagiharaDafür recht sie Steine Zen-Garten mässig zu Mond-Formen oder bewegt sich in eleganter Choreografie auf begrenztem Bühnenraum.

Der Mond tropft

Schließlich fällt er, der Tropfen. Onomatopoetisch von Angelika Miklin und Yoko Yagihara begleitet. Vorsichtig lässt ihn die Tänzerin in ein gläsernes Gefäß gefüllt mit Wasser gleiten, das sich langsam weiß färbt und die Basis für ein Mond-Konzert bildet. DER MOND TROPFT kennt keine poetischen Grenzen, das Bühnenbild ähnelt bald einem Kinderzimmer. Verspieltes Chaos. Steine, Gläser und unterschiedliche Gefäße säumen den Weg. Märchenhafte Bilder entstehen, wenn ein Glas voll Mondschein entschraubt wird oder eine Handnebelmaschine die Bühne mit der den weißen Schwaden flutet. Einfangen lässt sich der Mond zwar nur bedingt und Geruch scheint er auch keinen zu besitzen. Gleichzeitig regt der hellste Körper am Himmelszelt zu fantastischen Gedankenreisen an. Cornelia Böhnischs und Katharina Schrotts Inszenierung fängt diese Momente bildstark ein und bereiten sie so auf, dass selbst die Jüngsten im Publikum ganz begeistert bei der Sache scheinen. Das schreit doch nach Fortsetzung für die Großen; vielleicht eine im Zeichen der Milchstraße und ihren, äh, speziellen Vorzügen…  😉

 

Fotonachweis: Ela Grieshaber

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