Lichtspielplatz

Film-Podcasts made in Salzburg

Gute und schlechte Filme? Das ist beim LICHTSPIELPLATZ nicht wichtig. Auf Salzburgs hellstem Lichtspielplatz geht es um die Liebe zum Film und die wird mit regelmäßigen Podcasts zelebriert.

Cineasten*innen aufgepasst, seit einem Jahr sorgen zwei engagierte Film- und Leinwand-Enthusiasten für regelmäßigen Gesprächsstoff. 2016 riefen Christian Genzel (Autor, Filmemacher) und Christoph Schwarz (Singer, Songwriter) „Salzburgs hellsten Lichtspielplatz“ ins Leben. Seither versorgen sie das Netz mit intelligenten und amüsanten Podcasts voller Debatten und Anregungen zu filmischen Klassikern, Blockbustern und Liebhaber-Stücken.

Dabei verzichten die Film-Fans auf reine Inhaltsangaben – zugegeben, das wäre auch etwas (ok, sehr!) langweilig. Viel lieber widmen sich Ch. Genzel und Ch. Schwarz den verschiedenen Fragestellungen und Ansätzen, die sie aus den Werken filtern. Es gehe ihnen in erster Linie um Themen aus den Filmen und den Kontext, in dem sie entstanden sind, betont Ch. Schwarz. Dafür tauchen sie auch mal gerne in die Tiefen der (Film)Geschichte ab oder begeben sich auf cineastische Spurensuche.

Gute und schlechte Filme? Das spielt beim LICHTSPIELPLATZ eine untergeordnete Rolle und ist sowieso meistens subjektiv. Jeder Film ist interessant und wird deshalb genauestens unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist ein erstaunlich divergentes Nebeneinander von Quentin Tarantino, KING KONG oder THE KISS. Das entpuppt sich bei näherer Betrachtung zwar als tendenziell ‚jungslastig‘, aber dieses Thema wäre jetzt vermutlich einen Gender-Exkurs wert und würde somit den Rahmen sprengen. Außerdem verfügen geplante Projekte wie der Podcast über James Dean über hohes Potential, den Puls des weiblichen Publikums in die Höhe schnellen zu lassen (ich meine, James Dean!!!).

Die jungen Kreativen widmen sich aber auch spannenden, ungewöhnlichen und sehr aktuellen Projekten wie dem kürzlich wiederentdeckten letzten Minuten von Hugo Bettauers DIE STADT OHNE JUDEN. Das Ende der antisemtischen Dystopie anno 1924 galt als verschwunden. Die einzige Version, die noch existierte, endete unvollständig. Letztes Jahr tauchte das vermisste Stück unerwartet auf einem Pariser Flohmarkt auf.  Sensation – zumal es nahtlos an die 80 Minuten davor anknüpft. Grund genug, dass sich der LICHTSPIELPLATZ des Themas annahm, nach Wien reiste und ein Gespräch mit Dr. Nikolaus Wostry führte. Der Experte ist für die Restauration des Fundes zuständig, das die fehlenden 30 Minuten enthält. Im Podcast spricht Dr. Wostry über die Gründe, warum DIE STADT OHNE JUDEN auch heute noch Relevanz besitzt, und berichtet von der Crowdfunding-Erfahrung des Filmarchiv Austrias, die die Restauration ermöglichte.

Wer jetzt Lust auf mehr bekommen hat, der*die kann jederzeit über iTunes, Wilsons Dachboden, Facebook oder Instagram – mit „Shot of the Day“ – in alle Podcast-Folgen hineinhören und in voller Länge genießen. Es lohnt sich – nicht nur für Cineasten*innen!

 

Fotonachweis: Lichtspielplatz & Wilsons Dachboden

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